Die Geschichte Hannovers

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Die Stadt Hannover entstand aus einer mittelalterlichen Siedlung. Vermutlich verdankt die Stadt Hannover ihren Namen den hochwassergeschützen Standort dieser mittelalterliche Siedlung am Leineufer, denn Honovere bedeutet übersetzt Hohes Ufer. Die ersten Hinweise auf die Siedlung am Leienufer werden auf das Jahr 950 zurück datiert. 1150 wird Vicus Hanovere, der Marktfleck Hannover, im Hildesheimer Miracula Sancti Bernwardi erwähnt. Das Stadtprivileg bekam Hannover im Jahre 1241. Ab 1392 durfte Hannover mit einer Landwehr befestigt werden. Durch dieses Recht auf eine Landwehr entstanden Wälle, Hecke, Warthäuser und -türmen. Während des Ausbaus der Hannoverschen Landwehr erlebte Hannover seine erste wirtschaftliche Blüte. Die Einwohnerzahl stieg währen dieser Zeit auf 4.000 Menschen.

Herzog Georg von Calenburg machte während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1636 Hannover zu seiner Residenz. Die Erhebung zur Residenzstadt verschaffte Hannover in den folgenden 80 Jahren eine weitere Blütezeit. Aus dieser Blütezeit stammen viele Bauwerke, die auch heute noch das Stadtbild Hannovers prägen. Die Residenzstadt verfiel langsam, als im Jahre 1714 der Kurfürst Georg Ludwig unter dem Namen Georg I. neuer König von England wurde. Nach der Thronbesteigung verlegte Georg I. seine Residenz von Hannover nach London. Hannover wurde 1814 Landeshauptstadt des Königreichs Hannover.

Das Königreich Hannover wurde nach dem Deutschen Krieg 1866 von Preußen annektiert. Durch diese Annexion wurde Hannover preußische Provinzhauptstadt. Der Anschluss an Preußen wirkte sich besonders für die hannoversche Industrie positiv aus, da durch die Eingliederung der Zunftzwang aufgehoben und die Gewerbefreiheit eingeführt wurde. Durch die florierende Wirtschaft stieg die Bevölkerungszahl Hannovers von 87.600 Bewohnern im Jahre 1871 auf 313.400 Bewohner im Jahre 1912. Seit 1873 gilt Hannover offiziell als Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Eine kreisfreie Stadt wurde Hannover im Jahre 1883.

Der Oberbürgermeister und die Staatskommissare der Stadt Hannover gehörten ab dem Jahre 1937 der Partei NSDAP an. Bereits im Jahre 1938 wurden 484 Juden aus Hannover ausgewiesen. Menschen mit jüdischen Glauben wurden zu dieser Zeit in Hannover, genauso wie überall in Deutschland, beschämt und verfolgt. 1938 wurde in Hannover die 1870 erbaute Synagoge niedergebrannt. Unter der „Aktion Lauterbacher“ erfolgte 1941 eine Gettoisierung der in Hannover verbliebenen Menschen mit jüdischen Glauben. Die erste Deportation der Juden von Hannover nach Riga erfolgte noch vor der Wannseekonferenz im Jahre 1941. Als Verkehrskontenpunkt während des zweiten Weltkrieges wurde Hannover stark von alliierten Luftangriffen bombardiert. Durch die alliierten Luftangriffe wurden in Hannover 6.700 Menschen getötet. Viele Bauten in Hannover wurden durch die Bombardierungen zerstört, zum Beispiel die Aegidienkirche, die nie wieder aufgebaut wurde und als Ruine ein Mahnmal für die Opfer des Krieges darstellt.

Hannover fiel nach dem zweiten Weltkrieg in die britische Besatzungszone. 1946 führte die britische Militärregierung in Hannover die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Nach der Militärregierung wurde vom Volk ein Rat gewählt. Aus diesem Rat wurde von den Ratsmitgliedern ein ehrenamtlich tätiger Bürgermeister gewählt. Neben den Bürgermeister wählte der Rat auch den Oberstadtdirektor, der die Stadtverwaltung leitete. Im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt Hannover nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Straßennetz ganz neu strukturiert. Die Umstrukturierungsmaßnahmen sollten die damaligen Anforderungen für eine autogerechte Stadt erfüllen. Der Rat der Stadt einigte sich 1965 ein U-Bahnnetz in Hannover zu bauen. Die Bauarbeiten für das U-Bahnnetz liefen von 1965 bis 1993. In Hannover fand nach 35 Jahren im Jahre 2000 wieder eine Weltausstellung in Hannover statt. Diese Weltausstellung wurde von etwa 18 Millionen Menschen besucht.

Das Wappen der Stadt Hannover hat einen roten Grund, auf dem sich eine silberne Mauer mit zwei Zinnentürmen zeigt. Zwischen den Türmen steht ein goldener Löwe. Im offenen Tor unter dem schwarzen Fallgitter sieht man ein goldenes Schild mit einer grünen Marienblume, die fälschlicherweise oft für ein Kleeblatt gehalten wird. Das Wappen Hannovers wurde bereits im Jahre 1266 als Siegel verwendet. Die Stadt Hannover unterhält einige Städtepartnerschaften. Die älteste Städtepartnerschaft besteht mit Bristol in England seit 1947. Seit 1960 hat Hannover eine Partnerschaft mit französischen Perpignan. 1968 kam die französische Stadt Rouen als weiterer Städtepartner hinzu. Das in Malawi gelegene Blantyre ist seit 1968 Städtepartner Hannovers. Posen in Polen wurde 1979 Städtepartner. Das japanische Hiroshima begann im Jahre 1983 eine Partnerschaft mit Hannover. Mit Leipzig herrscht eine Städtepartnerschaft seit 1987.